Leo Schelbert, Evanston/Chicago

Leo Schelbert, Historiker und emeritierter Professor der Universität von Illinois in Chicago, verstand sich nicht als Auslandschweizer, sondern als ein im Ausland tätiger Schweizer.

Als Erforscher der schweizerischen Auswanderungsgeschichte befasst sich Leo Schelbert mit der weltweiten Präsenz der Schweizerinnen und Schweizer und meint, «die offizielle Schweiz sollte die Fünfte Schweiz mit ihren heute über 750’000 Mitgliedern bewusst als eine Art 27. Kanton ansehen». Das Projekt «Einsiedeln anderswo» findet er wichtig, und es ist seinem Einsatz zu verdanken, dass es vor allem in den USA die notwendige Anschubfinanzierung und Unterstützung bekam.

Für Leo Schelbert dient «Einsiedeln anderswo» der Aktivierung des historischen Bewusstseins national-ethnischer Wurzeln. «Die Verbindung von Einsiedeln mit Louisville ist zahlenmässig einzigartig und verdient geschichtlich aufgearbeitet zu werden. Denn gegen Ende des 20. Jahrhunderts ist in Louisville das Bewusstsein des Schweizer Ursprungs im Allgemeinen und von Einsiedeln im Besondern schwächer geworden. «Einsiedeln anderswo» ist ein Pilotprojekt, das auch für andere Orte in den Vereinigten Staaten mit Schweizer Einwanderern, wie etwa Highland, Illinois oder Bernstadt, Kentucky, wegweisend ist.»

Leo Schelbert (links) im Gespräch mit dem «Einsiedeln anderswo»-Team:
Historiker Heinz Nauer, Kamerafrau Martina di Lorenzo und Initiantin des Projekts Susann Bosshard-Kälin.

Leo Schelbert

1929 – 2022
Bürger von Steinen, SZ

  • 1966 Ph.D. der Geschichte der USA, Columbia Universität, New York City
  • 1971–2003 Geschichts-Professor, Universität von Illinois, Chicago
  • 1979–2003 Redaktor der SAHS Review der Swiss American Historical Society
  • 1981–2006, 2009–2013 Herausgeber der SAHS Bücherreihe
  • 1986 Ellis Island Medal of Honor
  • 2006 Auslandschweizer des Jahres
  • 2015 Ehrung durch Festschrift Probing the Past
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